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Samstag, 27. Januar 2018

Kurs-Zwischen-Zeit Teil I

Der Bibelkurs ging am 3. November zu Ende (siehe letzter Blog) und der nächste Basiskurs fängt erst am 26. Februar an - was läuft eigentlich in der Zeit zwischen den Kursen?

So einiges! Hier möchten wir euch einen kleinen Einblick geben:

Reunión de Profesores

Vom 13. bis zum 17. November trafen wir uns mit unseren (indigenen) Kurslehrern, um den letzten Kurs zu reflektieren sowie den neuen Kurs auszuarbeiten. Wir mögen ein kleines Kern-Team hier im CAPI sein, dürfen aber auf viele kompetente Ex-Schüler vertrauen, die sich im Kurs nun selbst als Lehrer investieren.

Es waren enorm wertvolle Tage! Die Rückmeldungen unserer Lehrer, die kulturell logischerweise wesentlich näher an den Schülern sind als wir es je sein können, sowie ihre Ideen und Anliegen halfen uns, den nächsten Kurs etwas abzuändern und mehr auf die Bedürfnisse der Studenten zu zuschneiden.

Jeder von uns hat, bewusst oder unbewusst, ein Konzept im Kopf, wie der Unterricht auszusehen hat oder auf welche Art und Weise unterrichtet werden soll. Eine der grössten Herausforderungen war (zumindest für mich - Küsu), sich selbst als Moderator ihrer Ideen und Konzepte zu verstehen denn als "Chef", der die Lehrer für seine Konzepte zu gewinnen versucht.

Wir haben alle viel gelernt während diesen Tagen und schauen zuversichtlich auf den 1. Block des kommenden Grundkurses!

Einige "unserer" indigenen Lehrer

Unterstützung aus Europa

Ein Ausbildungszentrum mit grosser Infrastruktur wie CAPI (Werkstätten, Wohngebäude, Unterkünfte für Schüler, Hauswirtschaftsgebäuden etc.) braucht viel Unterhalt - besonders in den Tropen und da vor allem bei Gebäuden aus Holz. So sind wir sehr froh um unsere "Voluntarios", unsere Mitarbeiter für 6-12 Monate (deshalb auch Kurzzeitmitarbeiter -KZM- genannt), die uns tatkräftig unterstützen und in verschiedenen Bereichen, schwerpunktmässig jedoch im Unterhalt, mitarbeiten.

Wir, dh. Annalena und Küsu, sind für die Betreuung der Voluntarios zuständig, organisieren die Sprachschule, helfen bei An- und Abreise und versuchen, sie möglichst gut ins CAPI-Team mit einzubinden.

Reise zu den Angehörigen der Ngöbe-Etnie (Guaymí) vom 13.- 16. Dezember

Wir sind das Bindeglied zwischen CAPI und den Reservaten der Ngöbe-Etnie im Süden Costa Ricas. Das heisst, wir pflegen den Kontakt zu unseren Kontaktpersonen und Repräsentanten in den Gebieten, laden zu Kongressen ein, arbeiten zusammen bei der Auswahl der Kursstudenten und lernen viel voneinander. Besuche bei den Kontaktpersonen helfen sehr, die "Realität", die Lebensumstände der Personen aus den entsprechenden Gebieten, kennen zu lernen.

 Das Dorf "La Casona" am Eingang des Reservates Coto Brus

 Hier waren wir unterwegs mit dem Auto, zu Fuss über den Fluss, ...

... entlang des Flusses ...

 ... und sogar hoch zu Pferd! Ronja hat anschliessend ganz stolz gesagt: "Ich bin auf einem Pferd gerosst!"

Erste Station unserer Reise war das Reservat Coto Brus, wo wir im Dorf "la pita de la casona" bei unseren Freunden Heliodoro und Edilsa für zwei Nächte Unterschlupf fanden.
Neben vielen Besuchen, ausgedehnten Wanderungen zu Exschülern, dem Verteilen von Einladungen zum Repräsentantentreffen, den Anmeldungen zum kommenden Kurs und viel Kakao (aus frischen Kakaobohnen zubereitetes Getränk, mal heiss, mal kalt) blieb auch Zeit, auszutauschen, zuzuhören und vor allem sehr, sehr viel zu lernen.

Hier werden die Kakao-Bohnen geröstet

 Und so sieht der fertige Trank aus (hier etwas stark konzentriert).

Wir erfuhren viel über die Kultur, die Probleme, die Herausforderungen und durften wirklich einen sehr guten Einblick ins Reservat bekommen.

Ronjas "Barbie-Haare" (Originalzitat!) wurden von den anderen Kindern ausgiebig bestaunt

Anschliessend ging es weiter in Richtung Süden, wo wir uns mit einer Kontaktperson aus dem Reservat "Altos de San Antonio" trafen und auch hier Anmeldungen für den kommenden Kurs deponierten.

Wir hatten wunderbares Wetter - und eine wunderbare Aussicht!

Von da aus fuhren wir weiter der Grenze zu Panama entlang Richtung Westen ins Reservat "Conte Burica". Hier durfte der Landrover Defender dann seine Geländegängigkeit unter Beweis stellen - doch ohne Ketten ging auch da nichts. Im Dorf Alta Mira durften wir am Gottesdienst teilnehmen, wurden im Dorf herumgeführt und trafen uns mit dem Repräsentanten.

 Unser tapferes Gefährt brachte uns (und eine Indianerfamilie) sicher ans Ziel

 Einblick in die Kirche


Ronja war vom Plumpsklo dermassen begeistert, dass sie alle halbe Stunde auf dem Klo war... "Mami, das ist ja wie ein Töpfchen!"

 Die begehrten Häuschen 😁

Am nächsten Morgen traten wir bereits die Heimreise an - mit vielen neuen Eindrücken. Besonders schön war, als ganze Familie die Reise zu unternehmen.

Hier bei unseren Gastgebern Manuel und Cecilia mit den Kindern Yoselin und Lemuel - und Joel zeigt wie gross er schon ist.


Ferien in Bolivien

Vom 22. Dezember bis zum 5. Januar verbrachten wir unsere Ferien in Bolivien bei unseren Freunden, der Familie Bremer (John und Laurie mit Kindern). 

Wir packten also unsere sieben Sachen, machten uns auf den Weg nach San José und bestiegen am nächsten Morgen das Flugzeug nach Panama, von wo aus es dann nach Santa Cruz in Bolivien weiterging.

Unsere Kinder haben die Flugreise ganz gut überstanden und auch die Nerven der Eltern und der weiteren Mitreisenden wurden nicht übermässig strapaziert. Nach Panama Stadt dauerte der Flug eine gute Stunde, von dort nach Bolivien dann knapp 5 Stunden.

Wir haben ja nur einen sehr beschränkten Einblick in Bolivien erhalten, aber es ist sehr eindrücklich die Unterschiede zu sehen. Vielen Menschen sieht man an, dass sie Indigene sind - ganz anders als in Costa Rica, wo nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, ca. 1%, indigen ist.

Kurz nach unserer Ankunft beteiligten wir uns an einer Weihnachtsaktion eines lokalen Rehabilitationsprogrammes und verteilten eine warme Mahlzeit an obdachlose Menschen, die sich wie wohl in so mancher Grossstadt fast überall finden...


Das sind die zentralen Abwassergräben von Santa Cruz, welche sich jeweils parallell zur Strasse hinziehen. Unter jeder Brücke leben Menschen - Wasser hin- oder her!


Die Weihnachtsfeier war auch etwas ganz spezielles für uns: Wir waren zwar in Bolivien, haben im Haus von unseren US-Amerikanischen Freunden aber einen schönen Einblick in die Traditionen und Gewohnheiten einer Weihnachtsfeier "Made in USA" erlebt.

Einen kleinen Einblick hatten wir auch in die Arbeit der "South American Mission (SAM)" sowie dem dazugehörigen Flugdienst SAMAIR

Bolivianer essen wesentlich mehr Fleisch als wir es uns von Costa Rica gewohnt sind - und nennen das Grillieren "Churasco"

So schnell kommen wir wohl nicht mehr nach Bolivien - und so beschlossen John und ich, ganz in den Norden Boliviens zu reisen und die Missionsstation von Indicamino in Riberalta zu besuchen.

Herzlichen Dank ans Team und besonders an Sarah und Manuel Steudler, die uns die Station und die Umgebung näher brachten.

Die Station gleicht in vielen Punkten CAPI. Hier das momentan verwaiste "Colegio Suizo" mit wunderschöner Wandbemalung.

In Riberalta sieht man kaum Autos, dafür um so mehr Motorräder in allen Variationen.

 Wieder zurück in Santa Cruz regnete es die ganze Nacht, was mangels Abflussmöglichkeiten zu einer verheerenden Überschwemmung geführt hat: Die zur SAM gehörende Schule wurde genau in den Schulferien geflutet und beinahe jedes Klassenzimmer verwüstet...

Für Ronja und Joel waren es wie richtige Abenteuer-Ferien! Was passiert denn eigentlich in dieser Maschine, in die das Geschirr dreckig rein, aber sauber rauskommt?

Vielen Dank an Familie Bremer für die Gastfreundschaft.

(Fast) zwei weitere Stammesreisen

Kaum zurück reiste Küsu zusammen mit dem Kurzzeit-Mitarbeiter Jonny ins Reservat "Brunka de Boruca", da unsere Kontaktperson im Nachbarreservat Terraba von dort Kursinteressenten meldete, welchen wir dann gemeinsam (also unsere Kontaktperson Rigo und ich) das Kursprogramm erlklärten.

Mit sachkundigem Führer unterwegs

Als ganze Familie planten wir vom 13. bis zum 21. Januar eine Reise an die Karibikküste nach Nicaragua. Die Stammesreise nahm leider ein verfrühtes Ende...

Wir planten die Reise mit dem Auto zu machen, da die neue Strasse nach Bluefields, unserem Ausgangspunkt, fertig gestellt ist. Der erste Grenzübertritt schlug fehl, da uns ein Papier für die temporäre Einfuhr des Autos fehlte (und Sonntags kein Anwalt auffindbar war, der uns vor der Schliessung des Grenzübergangs ein solches ausstellen konnte). Beim zweiten Versuch schafften
wir es immerhin auf die nicaraguanische Seite des Zolls, wo wir dann leider den ganzen Tag stecken blieben.
Es wurde angezweifelt, dass wir als Touristen unterwegs waren (wohl wegen der Aufschrift "Luz en Latinoamérica" auf dem Auto) und so mussten wir einen Visumantrag an die Migrationsbehörde in Managua einreichen, der dann aber nicht zeitnah behandelt wurde. So reisten wir bereits am 16. Januar, 5 Tage früher als geplant, wieder zurück ins CAPI.

zwei annulierte Ausreise-Stempel im Pass ...

"Es gehört zu den gegenwärtigen Konventionen, dass jeder Staat das Recht hat, Personenmobilität an den eigenen, nationalen Grenzen zu überwachen, zu kontrollieren und diese gegebenenfalls auch zu unterbinden", das sagt der französische Soziologe Sayad und wir haben jetzt mal das erfahren, was uns unsere Studenten sonst nur erzählen.

So planen wir einen erneuten Besuch zwischen den zwei kommenden Kursblöcken, um unsere Studenten und Freunde an der Karibikküste doch noch besuchen zu können und divere Punkte anzusprechen.

Übrigens

Ronja und Joel möchten euch gerne etwas zeigen:



Wir werden unseren Heimataufenthalt, so Gott will, zu fünft antreten!

Mehr Informationen folgen zu - gegebener Zeit - im Blog Kurs-Zwischen-Zeit Teil II

Mittwoch, 4. Oktober 2017

"Wir" und "Die"



CAPI ist ein Schmelztiegel der Kulturen: Das Kernteam besteht aus Mitarbeitern aus drei Nationen: Costa Rica, Deutschland und der Schweiz. Dazu kommen Kurzzeitmitarbeiter aus der Schweiz und Deutschland sowie die einheimischen Mitarbeiter.
Unsere Studenten kommen zwar nur aus drei verschiedenen Ländern (Costa Rica, Panama, Nicaragua), aber dafür aus bis zu 15 verschiedenen Ethnien, oft mit eigenen Sprachen und eigenem, reich ausgeprägtem kulturellen Hintergrund.

Vor einem kurzen Theorieblock erst mal ein paar Bilder:

Diese fröhliche Kuh hat ihren Hintern an unserem Bettlaken abgeputzt - danke dafür, du Kuh.

Und dieses Gürteltier hat den Fussballplatz inspiziert

Auf diesen Käfer wurde Ronja aufmerksam (und hat mit lautem kreischen Alarm geschlagen)

Zuerst die Theorie ...

Um auf längere Zeit möglichst frustarm im internationalen Kontext zu arbeiten, braucht man möglichst viel an interkultureller Kompetenz.

Das ist gemäss Wikipedia die Fähigkeit, mit Individuen und Gruppen anderer Kulturen erfolgreich und angemessen zu interagieren, in engerem Sinne die Fähigkeit zum beidseitig zufriedenstellenden Umgang mit Menschen unterschiedlicher kultureller Orientierung.

Diese Fähigkeit oder Kompetenz hat man entweder einfach so, oder man kann sie erlernen (auch durch direkte oder indirekte Erziehung). Das wiederum nennt man dann interkulturelles Lernen.

Bevor jetzt aber niemand mehr weiterliesst, ist jetzt Schluss mit den hochgestochenen Zitaten von schlauen Seiten aus dem Internet. 😉

Unserem Arbeitgeber, dem Verein "Licht in Lateinamerika", liegt es sehr am Herzen, uns möglichst gut auf das was kommt vorzubereiten. So haben wir während der sogenannten Kanditatenphase diverse Kurse (internationales Team, interkulturelle Kommunikation, etc.) besucht.
Auch die Zeit in der Sprachschule war für uns sehr wertvoll, da wir neben der Sprache auch die Kultur etwas studieren konnten, immer mit der Möglichkeit uns in die eigenen vier Wände zurück zu ziehen.

... dann die Umsetzung

Jaaaaaaaaaaaaaa... Das ist dann schon etwas anstrengender.
Wir sind als Ausländer hier in Costa Rica und fühlen uns als Gäste. Es gibt viele Dinge, die wir vielleicht nicht verstehen oder nachvollziehen können - möchten hier aber lieber erst wohlwollend beobachten als frühzeitig verurteilen.

Das uns das manchmal besser und manchmal weniger gut gelingt ist wohl nachvollziehbar.

Auch eine kulturelle Eigenschaft: Costa Rica ist ein ausgesprochen kinderliebes Land und Kinder "stören" so gut wie nie

Generell hat uns ja aber auch das Interesse an verschiedenen Kulturen ins Ausland geführt - und den Kulturen ist ein eigener Tag gewidmet, der:

 

Día de las culturas

Am 12. Oktober feierte Costa Rica den "Tag der Kulturen". Eigentlich gedenkt man an diesem Tag der ersten Sichtung von Land auf der ersten Reise von Christoph Kolumbus. Der Seemann Rodrigo de Triana hat am 12. Oktober 1492 mitten in der Nacht die Bahamas - sie meinten damals wohl Indien - entdeckt.

Kleiner Einschub: Rodrigo de Triana war Jude - Kolumbus hat einige Juden angeheuert, um sie vor der Inquisition zu retten die am Nachmittag seiner Abfahrt in Kraft trat. -Einschub Ende-

Die indigene Bevölkerung Lateinamerika denkt mit gemischten Gefühlen daran - wissen wir doch alle, was für dunkle Jahrhunderte darauf folgten. Jedes Land feiert diesen Tag unterschiedlich: In Argentinien nennt man ihn "día del respeto a la diversidad cultural" (Tag des Respekts vor der kulturellen Vielfalt), in Venezuela und Nicaragua  "día de la resistencia indígena" (Tag des indigenen Widerstands) und in Costa Rica schlicht "día de las culturas" (Tag der Kulturen).

Wir hier auf CAPI feierten den (nicht freien) Tag ganz gemütlich nach dem gemeinsamen Abwasch am Abend im Speisesaal. Nelson und Ricardo, Ngöbe (oder auch Guaymí)-Indianer aus Panama, zeigten zuerst ein Video der Familienband von Nelson und gaben dann live ein Kurzkonzert.

Nelson und Ricardo

Sarín, Indianer der Wounaan-Ethnie aus Panama zeigte uns ein Video eines traditionellen Tanzes.

"Unsere" drei Kuna aus dem süden Panamas (Aaron, Ivan und Vianelio) sangen uns gemeinsam ein Lied - und Ivan gab anschliessend noch ein legendäres Solostück zum Besten.

Aaron wurde im Kurs 31 und hat selbst Kinder in Ronjas Alter

Maik, ein Ulwa aus Nicaragua zeigte uns ein Video über sein Dorf Karawala.

 Ronja teilt während dem Fussballspiel Panama-USA die Matratze mit César aus Nicaragua

Wir Schweizer gaben das Lied "Schuemächerli" zum Besten - Ronjas momentanes Lieblingslied - wovon es glücklicherweise keine Aufnahme gibt.

Das improvisierte kleine Fest war für alle eine willkommene Abwechslung zum Kurs-Alltag (es läuft gerade der Bibelkurs) und es wurde gelacht und geklatscht und gesungen dass es eine wahre Freude war :-)

 Ein kurzer Rundgang über das Gelände vom CAPI lockerte den ersten Tag etwas auf

 Einblick in den Kurs mit "Profe Jim"

 Und hier Mimi und Kattia in ihrem Element

Wenn ein Löffelchen voll Zucker, ...

Noch eine kleine Anekdote: Während der Kurszeit empfangen wir abends gerne Gäste, sprich die Schüler kommen vorbei. Da wird dann etwas gespielt, viel geredet und viel Kaffee getrunken. Ronja klettert dann manchmal aus dem Bett und quasselt munter mit den Studenten (bis man sie dann wieder ins Bett verfrachtet).

Während uns unsere Zuckerbox sonst locker zwei Monate reicht, ist sie manchmal nach zwei Besuchen leer - manche mögens süss!

Kurzbesuch in Deutschland und der Schweiz

Annalena und Joel sind am 13. Oktober für zwei Wochen nach Europa gereist. Annalena ist Trauzeugin an der Hochzeit ihrer Freundin und Joel darf Oma und Opa und Grosmueti und Grosvati um den Finger wickeln. Ronja geniesst in der Zeit den Kindergarten und die ungeteilte Aufmerksamkeit von Vati.

Mit dem aktuellsten Familienbild von uns verabschieden wir uns - bis zum nächsten Blog!







Donnerstag, 31. August 2017

Frauenkurs, Familienbesuch und diverse Abschiede

Viel ist passiert seit unserem letzten Blogeintrag - was auch daran liegt, dass schon wieder ein Weilchen vergangen ist... sorry dafür. Los gehts!

Frauenkurs

Vom 19. Juni bis zum 15. Juli war Frauenpower angesagt im CAPI. 17 Frauen verschiedenen Alters aus 5 verschiedenen Ethnien (Kuna, Teribe (Naso), Ngöbe (Guaymí), Bribri, Rama) und drei verschiedenen Ländern (Costa Rica, Nicaragua und Panama) mischten CAPI so richtig auf.

Die Studentinnen konnten zwischen den Schwerpunkten "Backen" und "Nähen" wählen und hatten daneben diverse Fächer wie Buchhaltung, Computerkurs, Mathematik., Ethik, natürliche Medizin, Hygiene und Bibelunterricht.

Annalena war stark eingespannt in diesem Kurs, unterrichtete sie doch Mathematik, natürliche Medizin und Hygiene und war darüber hinaus zweimal die Woche Abends für die "Enfermería" , die Krankenstation, verantwortlich.

Küsu organisierte den Computer-Kurs, wo sich die Frauen in der kurzen Zeit wenigstens grundlegende Computerkentnisse aneignen konnten..

Jeden Morgen hielt jemand vom Team ausserdem eine Andacht - wir beschäftigten uns mit dem Buch Esther.

Hier einige Impressionen:


Hier die Teilnehmerinnen des Backkurses. Alles wurde so ausgelegt, dass es auch bei den Schülerinnen zuhauhse umgesetzt werden kann. Vieles wurde in selbstgebauten Öfen aus 200l-Fässern gebacken.

Auch Theorie über die Nahrungsmittel-Pyramide gehörte dazu.

Und das Wichtigste: Es hat auch noch Spass gemacht!

Hier ein kleiner Einblick in den Nähkurs. Genäht wird mit Maschinen mit Fuss- oder Handbetrieb, auch weil die Häuser einiger Schülerinnen nicht ans Stromnetz angeschlossen sind.

Auch in der Freizeit wurde weiter gearbeitet!

Das Resultat kann sich echt sehen lassen!

Hier sind die Frauen am "töggelen" (Tischkicker spielen). Viele haben natürlich ihre Familien (und vor allem die Kinder) vermisst, durften aber hier auch mal einfach "sich selbst sein".

Sogar Ronja hat plötzlich stolz behauptet: "Vati, ich bin eine Indianerin!"

Hier werden gerade Frijoles (Bohnen) sortiert. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen...

Die Frauen hatten es über alle Kulturen hinweg wirklich gut (und meist auch "sauglatt"!) zusammen! So kam der Wunsch auf, ein ausgedrucktes Gruppenfoto mit nach hause zu nehmen. Kurzerhand haben sich also alle schick herausgeputzt und posiert.

Und hier das Gruppenfoto des Abschlussabends.

Wir durften viel von den jeweiligen Kulturen miterleben! Hier ein Tanz der Frauen der Naso-Ethnie.

Bananen-Wettschälen

Ein fröhliches Bankett (hier mit Küsus Eltern sowie Ronjas Patenonkel mit Frau und Kind, die das ganze miterleben durften). 


Willkommen im CAPI

Das duften wir in letzter Zeit nicht nur indigenen Schülern, sondern auch vielen Besuchern aus "heimischen Gefilden" sagen. Mit Küsus Eltern und dem Patenonkel von Ronja mit Familie haben wir sogar ein paar Tage gemeinsame Ferien genossen und so Costa Rica auch mal als Ferienland kennengelernt. Mit dem gleichen Flugzeug wie die erste "Ladung" abreiste, reiste Küsus Bruder mit Familie an. Später durften wir dann noch Familie Jenne aus Konstanz begrüssen.

Wir genossen die gemeinsame Zeit und fanden es sehr schön unsere Familien und Freunde bei uns zu haben!

Hoch in die Luft mit dir, kleiner Joel! (Diese Position des "Werfers" ist für alle Väter, Onkel, Grossväter, etc. mit Wampe oder Schwimmring für Pool-Fotoaufnahmen sehr zu epfehlen, da es alles etwas vorteilhafter erscheinen lässt, Anm.d.Red.)

Ronjas dritter Geburtstag.

Mit ihrer Freundin Elena

Hier ein Bild mit Küsus Bruder und Familie. Mit diesen Muschelhörnern wird jeweils zu den gemeinsamen Mahlzeiten gehornt.

Übung macht den Meister! Klang schon ganz imposant!

Hier das fast schon obligatorische Gruppenbild vor dem Urwaldriesen (Baumart: Ceibo) auf der Finca. Hier mit Familie Jenne.
 

Abschiede

Während wir diese Zeilen schreiben, sind wir noch drei Familien hier im CAPI (plus Familie Fischer in Kultur- und Sprachstudium in San José).
Anfang Juli verabschiedeten wir Familie Züchner und die Kurzzeiter-Familie Dörr. Mitte August haben uns dann Köbi und Ursula Vögeli, nach 37 Jahren Einsatz, verlassen. Auch die zwei Kurzzeiter-Jungs, Tim und Jonathan, sind weg und wir haben einige Wochen ohne Kurzzeitmitarbeiter.

Abschiede gestalten wir immer als Feste. Hier wurde der Kurzzeitmitarbeiter Tim parodiert mit BvB-Shirt und Wasserflasche. Das Shirt war danach etwas ausgeleiert. T'schuldigung!

Oder auch Jonathans Veränderung vom bärtigen Computer-Nerd zum schneidigen Latino.

Ausblick

Küsu reist bald an die Atlantikküste von Nicaragua. Ende September beginnt der Bibelkurs, der von ESEPA, der evangelisch-theologischen Hochschule, durchgeführt und von uns organisiert und unterstützt wird. Darüber bald mehr in einem weiteren Blogeintrag.

Übrigens

Costa Rica ist ein wunderschönes Reiseland. In vielen Köpfen hält sich aber das Vorurteil, dass man es möglichst nur während der Trockenzeit bereisen sollte."Regenzeit" (Rainy Season) klingt halt nach kalt, nass und neblig. Ist es aber nur bedingt. Und die costaricanische Tourismusbehörde hat genau deshalb eine Empfehlung herausgegeben, anstelle von "Rainy Season" jetzt doch "Green Season" zu verwenden.
Grünes Marketing par excellence 😎