Footprints

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Dienstag, 1. Juni 2021

Ein Reisekrimi und andere Geschichten

Unserem Blog geht es wie es uns lange Zeit mit dem Internet im CAPI ging : Alles ist etwas verzöööööööööööööööööööööööööööööögert. 

Wir haben übrigens auch einen neuen Rundbrief veröffentlicht: hier klicken zum downloaden

Auch wurde der Jahresbericht 2020 veröffentlicht: hier findest du ihn. Er enthält einen ausführlichen Bericht über die Geschehnisse im Jahr 2020.

Ein Reisekrimi

Unsere geplante Reise in die Schweiz Anfang 2020 wurde erst verschoben und dann abgesagt. Dem alternativen Termin Ende 2020 blühte leider das selbe Schicksal. Frühzeitig haben wir dann den Direktflug mit Edelweiss zu einem attraktiven Preis ergattert - Sitzplatzreservierung inklusive. Denn: Wir haben uns dahin gesetzt, wo man auch ein Babykörbchen befestigen kann.
Seit dem 19. April 2021 sind wir nämlich zu sechst als Familie unterwegs. Zwischen Geburt und Abreisedatum lag also mehr als ein Monat, was gut für die Papiere von Töchterchen Lydia Ruth reichen sollte.

Aaaaaaber:

  • Der Oberste Wahlgerichtshof (TSE, tribunal supremo de elecciones) arbeitete mit einer Kapazität von maximal 50% und grösstenteils im Homeoffice
  • Die Einschreibung sollte eigentlich 8 Arbeitstage dauern
  • Ständig überprüften wir also, ob Lydia schon eingeschrieben ist, was am Freitag 7. Mai abends schlussendlich geschah
  • Am Montag dann hatten wir bereits einen Termin im Passbüro, es lief wie geschmiert
  • Doch: Leider stimmten die Nachnamen von Annalena auf dem Geburtszertifikat nicht mit denen auf dem costaricanischen Ausweis überein! Es war uns also nicht möglich, für Lydia einen Pass zu beantragen
  • So rannten wir von Büro zu Büro und vertelefonierten unser Guthaben bei der "Bürgerhotline", die schlussendlich dazu geraten haben, doch eine Email zu schreiben.
  • Es blieb uns nichts anderes übrig, als einen Änderungsantrag zu stellen: Bearbeitungsdauer: 100 Arbeitstage
  • *Kurzfristiges Stimmungstief*
  • Eine Email mit allen Details und mit der Bitte um möglichst schnelle Bearbeitung wurde verfasst und abgeschickt
  • Schnell kam eine Antwort eines gewissen Jairo im Homeoffice, er werde sich persönlich dafür einsetzen!
  • Am Montag kurz nach Mittag, 4 Tage vor Abflug war der Fehler korrigiert!
  • Am gleichen Nachmittag hat das Passbüro unseren Antrag ohne Termin entgegen genommen
  • Das Foto von Lydia gelang dank tatkräftigem Einsatz von allen anwesenden Erwachsenen schlussendlich auch
  • Wieder eine Email, diesmal an die Passbehörde: Ob es wohl möglich wäre, den Pass so schnell wie möglich herzustellen?
  • Am nächsten Tag, 3 Tage vor Abflug, eine Antwort: "Alles klar, Pass unterwegs und morgen abholbereit bei der Post in San Isidro!" Wow
  • Und als am Freitag Nachmittag dann auch noch die PCR-Tests negativ waren, fiel uns ein grosser Stein vom Herzen!

So wirklich glauben konnten wir es ja erst, als wir wirklich im (halb leeren) Flugzeug sassen. Aber jetzt sind wir hier und haben mittlerweile den Jetlag ziemlich gut verdaut.

Jetzt gibts aber erst einmal ein paar Fotos:

und zwar ab Mai 2020, dem Datum unseres letzten Blogeintrags
 

Ein wunderbarer doppelter Regenbogen hat uns eines Morgens über der Fila, der Steilwand an der Ostgrenze des CAPI, erfreut.

Zu der Zeit war noch immer Frauenkurs, hier unsere volle Stube mit Frauen aus dem Kurs, den "Kurzzeitern" (freiwillige Mitarbeiter zwischen 6 Monaten und einem Jahr) und Besuch.

Schaut euch mal die kreative Maske des Gemüseverkäufers an (man sieht es leider nicht all zu gut, aber es ist... EIN KOHLBLATT!) Damals wurde Corona noch nicht sehr ernst genommen. Mehr dazu am Ende des Blogs.

Ronja hat mittlerweile ihr erstes Schuljahr an der deutschen Fernschule beendet (sie besucht parallel die öffentliche Schule im Dorf). Hier ein Schnappschuss aus dem Unterricht.

Natürlich darf auch ein Schulausflug nicht fehlen! Schulreise mit einer Schülerin quasi. Hier mit Lisa und Judith

Schönheitsmaske, auch beim Schulausflug
 
Wo es wohl hin ging? Wahrscheinlich in den Wald.
 

Hilfe beim Autowaschen

Frisch frisierte Jungmannschaft

Petri Heil! Die Laguna lädt nicht nur zum Baden, sondern auch zum Angeln ein! Hier Joels erster selbst gefangener Fisch

Samstags hat Küsu oft tatkräftige Unterstützung, hier mit dem Planierschild. Oftmals liegt dann zum Znüni sogar ein Eis drin!

Die Stühle und Tische für die neue Aula wurden in Kartonboxen angeliefert, perfekt um ein kleines Häusle zu basteln.

Open-Air-Hausaufgaben

Regenzeit N°1: Mit Zeitungspapier Schiffe bauen und in den stürmischen Fluten des Bächleins "bach ab" schicken

Regenzeit N°2: Nathi im Wassergraben... Sehr zur Freude der Eltern.

Noch mehr Schiffe bauen (hier ein Schulprojekt). Kurz darauf "fiel" Ronja kopfüber ins Wasser. Ob Vatis Schubser daran Schuld ist?

Beim sonntäglichen Kuchenbacken helfen alle Kinder fleissig mit und verteilen jeweils die Rollen ganz genau: Da gibt es Knetmeister, Schälmeister, Rührmeister, ...

 
Unsere gutmütige Stute Kalumi

Anstehen bei der Bank, draussen in prallen Sonnenschein. Joel fand Schatten unter Küsus Schirm.

Cooler Junge

Weihnachtszeit, "Plätzle-Zeit"

Besuch von lieben Freunden

Kindergarten-Abschluss

Unser stolzes Töchterchen

Der neue Superheld: Mister Arbeitssicherheit!

Im Gemüsegarten, der hortaliza, hat Annalena tatkräftige Unterstützung

Am Ende einer langen samstäglichen "Schatzsuche" erfuhren unsere Kinder endlich, ob Baby Nr. 4 ein Junge oder ein Mädchen wird


Mitfahrgelegenheit im Anhänger

Abendessen - frisch gefangen!

Frölein Ronja erteilt Unterricht

Erster Schultag als Erstklässlerin und Kindergärtner

Hier wurden wohl die Fische von "vor vier Bildern verarbeitet"

Gurkenernte

Nathi geniesst die Extra-Aufmerksamkeit von Susana

Die Sicherheitsprotokolle in der öffentlichen Schule: Abstand, Händewaschen, Alkoholgel

Die Künstler vor ihrem gewölbten Kunstwerk

Da war der Bauch schon wieder kleiner 😀

Hallo kleine Lydia Ruth! Herzlich Willkommen! Wir haben uns schon lange auf dich gefreut, und jetzt bist du da!




Zuckerrohrsaft auspressen

und einkochen

Eichhörnchen Babies

Arbeiten am Naturstrassen-Netz im CAPI

Genau wenn gekocht wird, ist der Strom weg...

Das älteste Gebäude auf dem CAPI ...

... steht nicht mehr!

Kurz vor unserer Abreise haben wir alles in den Schränken oder in Fässern verpackt

Und hier sind wir schon in der Schweiz im Garten unseres temporären Zuhauses bei Aeschimanns

hmmmm... Fondue!

Quarantäne-Büechli-Lesen-Session

Wir genossen es sehr, unter Quarantäne in den Garten zu dürfen mit den Kindern!

Mit diesen Fotos seid ihr wieder etwas aktueller informiert. Wer weiss, evtl. ist eines der nächsten Fotos eines mit dir / euch drauf? 

Jetzt noch das versprochene:

Wort zu Corona

Während wir diese Zeilen schreiben, befindet sich Costa Rica mitten in der zweiten Welle. Das Gesundheitssystem ist am Anschlag und stellenweise heillos überlastet. Patienten werden übers ganze Land in die Krankenhäuser verteilt. Man sagt, ein Bett in der Intensivstation wird nur frei, wenn ein Patient verstorben ist, nur wenige erholen sich wirklich. Auch bei uns im Dorf ist die Krankheit angekommen und jeder beklagt mittlerweile den Tod eines Verwandten oder Bekannten. Der alternative Wochenmarkt in Tinamastes wurde vom Gesundheitsministerium geschlossen, da die Marktbesucher, grösstenteils Ausländer, sich weder an die Maskenplicht noch an den Mindestabstand untereinander hielten. In der einheimischen Bevölkerung wächst der Unmut über «die Ausländer». Touristen bekommen von dieser Situation meist nicht viel mit. Seit einigen Wochen wir gestaffelt geimpft und mittlerweile hat ein Grossteil der Bevölkerung über 58 Jahren mindestens eine Impfdosis bekommen. Costa Rica verlangt keinen Coronatest zur Einreise, dafür aber eine Reiseversicherung für den Dauer des Aufenthaltes. Dies könnte unseren indigenen Schülern aus Nicaragua und Panama zum Verhängnis werden: Die Kosten dafür übersteigen die finanziellen Möglichkeiten der Allermeisten bei Weitem.
So besteht erneut die Gefahr, dass die Ärmsten von den Auswirkungen am meisten betroffen sind.  Wie wir als CAPI darauf reagieren wollen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.