Footprints

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Sonntag, 5. Februar 2017

aber hallo!

Viel Zeit ist seit dem letzten Blog vergangen... Etwas "zu" viel sogar. In der Trockenzeit wo erst noch kein Kurs ist, können und müssen halt einige Arbeiten erledigt werden, die in der Regenzeit nicht machbar sind. Das heisst konkret, dass wir die ersten Wochen ab Dezember daran waren die Wege ausbessern und aufschütten, und seit Januar am Blechdächer instand zu halten.

eine kleine Impression der Dächerrenovation

Der letzte Blogeintrag hiess "und tschüss..." - weil wir wieder etwas hinter uns gelassen haben und nun auf CAPI angekommen sind. Nach all dem "tschüss" gibt's jetzt auch ganz viel Neues, daran wollen wir euch teilhaben lassen und so heisst es jetzt "aber hallo!"

Hallo CAPI!

Hier sind wir also... Eigentlich sind wir erst seit 3 Monaten hier auf CAPI und gewöhnen uns in diese Lebens- und Arbeitsgemeinschaft ein. Da ist man quasi der Nachbar seines Mitarbeiters und sieht sich auch noch jeden Tag beim Essen. Schön und Gut, wenn man sich gut versteht, etwas schwieriger, wenn ein Konflikt herrscht. Und das ganze auch noch in einer "Gastkultur", sprich wir sind die, die sich anpassen müssen. Oder müssten? Sollten? Oder aus allen Kulturen das Beste nehmen und vermischen? 
Viele gute Vorsätze sind in der Praxis gar nicht so leicht umzusetzen. Trotzdem haben wir das Gefühl, hier am richtigen Platz zu sein. Eine gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden ist gar nicht so einfach, da wir beide eigentlich wirklich gerne arbeiten - und noch am Arbeitsplatz wohnen. 
Die Arbeit, für die CAPI steht, überzeugt uns nach wie vor und wir staunen darüber, wie vielen Indigenen hier schon eine Ausbildung zu Teil wurde.

Knieschmerzen behandeln (von Physiotherapeutin und Assistentin)


Ronja geniesst in der Werkstatt nach einem harten Arbeitstag gemeinsam mit Wagner eine Dose "Maxi-Malta", ein Malzgetränk

Ronja hilft von Herzen gerne beim Abwaschen im Speisesaal. Das macht das Ganze nicht schneller, aber schöner

Badespass in der Laguna

Hallo Otto!

Ende November baute sich in der Karibik der Wirbelsturm "Otto" auf und machte sich auf den Weg nach Costa Rica. Das ganze Land war in Alarmzustand und es wurden umfangreiche Vorkehrungen getroffen. Auf der Finca rechneten wir nicht mit starken Winden, aber mit viel mehr Regen als sonst. Gott sei Dank ist alles ruhig geblieben im CAPI, der Sturm zog noch Norden weg und hat ganz allgemein weniger Schaden angerichtet als befürchtet. Leider kamen doch sicher 13 Menschen in Costa Rica ums Leben, von Nicaragua sind keine Zahlen bekannt.
Costa Rica wurde daraufhin von einer Solidaritätswelle erfasst und viele Leute spendeten Lebensmittel, Hygieneartikel oder sogar ihre Arbeitskraft um die Not zu lindern. Sehr eindrücklich!

 Hier werden im Supermarkt Lebensmittel gesammelt, die vergünstigt
gekauft werden können

Hallo Sprachschuldiplom!

Endlich sprechen wir Spanisch! Einen guten Monat nach unserem Umzug auf die Finca durften wir in San José unsere Sprachdiplome abholen. Die ganze Zeremonie wurde feierlich abgehalten und jeder Student aufgerufen. Irgendwie ging es aber vor allem um Joel. Kaum auf dem Campus rannte quasi eine wilde Horde von Sprachlehrerinnen auf ihn zu und schnappte ihn. Da waren dann Aussagen zu hören wie "aber ich darf ihn nach dir haben!" oder " du hattest ihn jetzt schon lange genug!".
Der Kleine hat das sichtlich genossen und roch danach nach einer Mischung aus 20 verschiedenen Frauenparfümen.
Wir bekommen erfreulicherweise viele Komplimente für unser Spanisch. Uns selbst fallen leider die ganze Zeit unsere eigenen Fehler auf. Gut in der Hinsicht, dass wir uns verbessern könn(t)en, nur darf uns die Angst Fehler zu machen nicht dazu bringen nicht zu sprechen.
Jetzt arbeiten wir an unserem Vokabular (was heisst "Firstabschlussblech" auf Spanisch, oder "retropatalläres Schmerzsyndorm"?) und daran, die Grammatik nicht (zu sehr) zu vernachlässigen.

Hallo Trockenzeit!

Es ist heiss. So richtig heiss. Als kleiner Junge hat Küsu immer darüber gestaunt, dass seinem Vati die Schweissperlen auf der Stirn standen und über die Nase abtropften, jedenfalls die, die er nicht mit einem Stoff-Taschentuch aufgesaugt hat (vor allem beim Heu in den kleinen Anhänger vom Bucher B1500 laden). Was soll man sagen? Kaum arbeitet man hier an der Sonne, fliesst der Schweiss eimerweise...
Ganz wunderbar ist, dass alles viel weniger schnell schimmelt. Die Natur hier ist wirklich faszinierend, da hats Blumen in allen Farben, Schmetterlinge, Affen, Waschbären, Tukane, Geier, Fische, etc. etc.

Auf dem Heimweg kurz ein paar Zitrusfrüchte ernten

Lichtplatten ersetzen...

Mit fleissiger Zuschauerin

Der es auf dem Dach aber nicht ganz geheuer ist...
K.O. waren trotzdem alle danach

Hallo Heimweh!

Es geht uns gut. Wirklich. Aber uns fehlen viele Dinge. Vielleicht ist fehlen das falsche Wort, vielleicht wäre es eher "vermissen" oder "gerne daran zurück denken". Und manchmal ist das etwas mehr als sonst. Wenn Joel die Nacht zum Tag gemacht hat zum Beispiel. Oder Ronja. Wir merken, wie unsere Frustrationsgrenze unweigerlich von der Anzahl Stunden Schlaf geprägt wird.
Uns fehlen unsere Familien, die Freunde, die Sommerabende auf der Terasse (die fehlen euch momentan wohl auch?)...
Da war es schön, über längere Zeit Besuch von Annalenas Freundin Sue zu haben, die uns nicht nur einen kompletten Koffer mit Geschenken mitgebracht hat, sondern auch einfach da war. Oder Däni und Andi Deubelbeiss, die auf ihrer Reise hier kurz gestoppt haben und uns tatkräftig unterstützten. Oder Richard Lustenberger und Christoph Sager, die hier vor über 30 Jahren einen Kurzzeit-Einsatz leisteten und CAPI jetzt mal wieder besuchten.
Danke für all die Emails, Whatsapp-Nachrichten, Skypegespräche, etc. die wir von "Daheim" bekommen. Es tut gut, auch in der Ferne was von "Daheim" zu hören.

Annalena und Sue  

Sue, muss man leider sagen, hat einen Vogel :-)

 Zusätzlich zu Muttermilch und Brei zapft Joel auch gerne mal einen Schoppen 

 Ronja übernimmt die Fütterung mit viel Inbrunst

Hier mussten wir die zwei mal ein bisschen "einlegen", damit die Kruste dann beim Duschen lässt :-)

Backe backe Kuchen!

Hallo Weihnachten und hallo 2017!

Weihnachten in den Tropen ist für Mitteleuropäer vor allem eines: Ganz anders. Aber auch schön!
Den zweiten Weihnachtsfeiertag verbrachten gemeinsam mit der KZM Gruppe am Strand und genossen die Wellen.
An Silvester haben wir einen ordentlichen Haufen Altholz angezündet und am Feuer mit allen Anwesenden Langzeitern, Kurzzeitern und Gästen mit vielen Gesprächen das alte Jahr ausklingen lassen.
Die Kurzzeiter-Gruppe 2016-2017 (hl Tim, hr Jonathan, vl Philipp, vr Lena und Fabian mit Laurie, Elis und Mino)

 Das ehemalige Entenhäusle musste auch dran glauben

¡Feliz Año Nuevo!

Hallo CAPI-Bilderblog!

Im nächsten Blog möchten wir euch CAPI etwas vorstellen. Das ganze Anwesen einerseits, aber auch die Arbeit während dem Kursbetrieb.

Hallo Rundbrief!

Um die Weihnachtstage haben wir auch einen Rundbrief versendet. Hier könnt ihr ihn direkt von unserer Homepage herunterladen.

Übrigens

Europäer stinken. Sagt man hier. Und in ganz Lateinamerika. Und den USA. Und Kanada.
Das Hygiene-Verständnis hier ist sehr darauf konzentriert, gut zu richen. Man duscht mehrmals täglich, putzt die Zähne auch nach dem Restaurantbesuch (auf der Restauranttoilette) und benutzt unbedingt ein Deodorant.
Der T-Shirt Verbrauch von Küsu liegt im Schnitt bei ca. 3 Stück am Tag...

Das wäre dann mal ein Vorurteil uns gegenüber... Und ein kleiner Tip für eine etwaige geplante Amerika-Reise :-)