Footprints

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Sonntag, 18. September 2016

Bald heisst es:

Welcome to the Jungle!

Unser letzter Schultag am 28. Oktober kommt immer näher! Wir sind mittlerweile gut ins 3. Trimester der Sprachschule gestartet und sind nun in einer Fortgeschrittenen-Klasse. Manchmal fragen wir uns, ob wir überhaupt Spanisch sprechen? In der "Lenguaje"-Klasse, also der Konversationsklasse, müssen wir nun über alle möglichen Themen reden - und bei jedem kleinen Fehler heisst es: STOPP! Repetieren!
Wir können zwar beide schon in einem "Schwall" kommunizieren, aber die Sprachschule will uns ja nicht nur "irgendein" Spanisch beibringen, sondern ein "gutes" Spanisch.

Ronja besucht noch bis zur ersten Novemberwoche den Kindergarten, wo sie sich immer noch pudelwohl fühlt. Sie ist manchmal so ausgepowert, dass wir sie auf dem Heimweg wach halten müssen. Gutes Zeichen, oder?

Joel ist weiterhin in unserer Klasse dabei. Der kleine Kerl ist schon gar nicht mehr so klein und wird immer aktiver. Für die kurzen Unterbrechungen die er uns beschert sind wir manchmal ganz dankbar (besonders wenn er fröhlich vor sich hin gluckst). Manchmal passt es ihm aber auch gar nicht, was dann bei uns manchmal etwas Stress auslöst. Und manchmal füllt er die Windel so geruchsintensiv, dass gelüftet werden muss. Ganz generell sind wir aber von Herzen dankbar, dass Joel so gut mitmacht, unsere Klassenkameraden ihn so gerne dabei haben und die Lehrerinnen ihn herzlich aufgenommen haben.

Joel und eine weitere entzückte Lehrerin

Bald heisst es für uns putzen, packen, abfahren! In der ersten Novemberwoche ziehen wir von der Hauptstadt San José (wer genau wissen will wo wir wohnen, hier der Google Maps Link) auf das Ausbildungszentrum CAPI (und das wäre dann genau hier). Wir freuen uns sehr auf den Umzug, wie bei jeder Veränderung bringt aber auch dieser Wechsel einige Unsicherheiten mit sich.

Vergangene Woche wurden wir Zeugen von einem ganz speziellen Ereignis:

El quince de septiembre

Ganz grosses Kino! Jeweils am 15. September, dem Nationalfeiertag, gedenkt ganz Costa Rica der 1821 erlangten Unabhängigkeit vom Vizekönigreich Neuspanien. Aber nicht nur Costa Rica feiert dann, nein sondern auch Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua!

Und wie gefeiert wird! Schon Monate vorher beginnen die Marschkapellen der diversen Schulen zu üben, am Vorabend gibt es einen Laternenumzug (jeder Schüler bastelt eine Laterne, meist aus Recycling-Materialien)  und am Tag selbst geht so richtig die Post ab! Überall Fahnen, Banner, Poster, etc!
Und weil feiern so schön ist, ist der ganze September "mes de la patria", also "Monat des Patriotimusses" (was für ein Genitiv!).
Wow.  Auch Ronja hat mitgemacht (Kleinkingerechter Umzug im Kinderhort, Laternenbasteln mit unserer Nachbarin, Under-Cover mitmachen beim abendlichen Laternenumzug (wir haben uns einfach hinten an den Umzug angehängt, hihi). Und Joel glänzte mit seinem "chonete" (sprich Tschonete, typischer costaricanischer Hut).

Hier einige Eindrücke:

 Das Bild ist von etwa 6 Uhr morgens: Kleid angezogen, aus dem Haus gerannt und für den Nachbarn posiert
 Die Kleinsten hatten ihre eigene Parade in der 9 Uhr Pause rund um den Schul-Campus
Wir haben total den Überblick verloren, wer alles ein Foto von sich mit Joel hat. Der kleine Kerl mit dem süssen Hut war äusserst begehrt!

 Hier Ronja mit ihrer Laterne am Umzug. Lebensdauer der Laterne: Einen Umzug...

 Hochkonzentriert bei der Sache am Hauptumzug! 
 Flankiert von den Eltern wird marschiert, musiziert, geturnt, getanzt...

Die Eltern der Kinder sind parallel mitmarschiert und haben mit Seilen eine mobile Absperrung formiert
 
 Zwischen den Schulen herrscht eine Art fröhlicher Wettkampf

 Alle Augen sind auf die Lehrerin gerichtet!

 Kattia (rechts) und ihre Tochter Tatiana mit "ihren" zwei Kindern. Zunge rein, Ronja!

Joels typischer Hut wurde von Tatiana mit den Flaggen von Costa Rica, Deutschland und der Schweiz bestickt.

Auf CAPI selbst ist die costaricanische Kultur nicht ganz so stark vertreten, auch weil das primäre Ziel ja die Ausbildung von Indigenen ist. Die indigenen Kulturen unterscheiden sich markant, aber es wäre vermessen jetzt hier als Greenhorn was zu schreiben. Wenn wir unsere ersten Erfahrungen gemacht haben, lassen wir euch aber gerne teilhaben!

Und jetzt zu was ganz anderem:

Dein altes Handy auf grosser Reise?

Auch vor den Tropen macht die Technologie keinen Halt: Im Gegenteil! Die Netzabdeckung mit UMTS und sogar LTE ist in Costa Rica sehr hoch und WLAN an vielen Stellen verfügbar. Kommuniziert wird per Whatsapp, Line, Viber, der Messenger-Funktion von Facebook und etlichen weiteren Apps (sowie den konventionellen Anrufen). Auch Indigene aus abgelegenen Orten besitzen oftmals ein Handy - als Kommunikationsmittel, Computerersatz, als Mediaplayer, als digitale Bibel... kurz, als Tor zur Welt!

Natürlich bringt dieser Fotschritt auch Herausforderungen mit sich, und ganz nach dem Motto "rascar donde pica" (da kratzen wo's juckt) ist ein Teil der Ausbildung im CAPI der sinn- und verantwortungsvolle Umgang mit der digitalen Welt.

¿Hola?

Doch die Tropen fordern Ihren Tribut:
Die hohe Luftfeuchtigkeit, viel Regen und die hohen Temperaturen beschädigen die Elektronik und führen zu eher kurzen Lebensdauern.

Hast du ein Smartphone, das noch funktioniert, du aber nicht mehr brauchst? Das Display darf auch einen Sprung haben, der Akku nicht mehr allzu lange halten, die Farbe ab sein ... Super wäre, wenn ein Ladegerät dabei ist, es geht aber auch ohne. Das Betriebssystem spielt keine Rolle.

Gerne würden wir deinem Handy ein zweites Leben in Mittelamerika ermöglichen, als wichtiges Hilfsmittel in der Kommunikation zwischen den Indigenen (insbesondere unseren Kontaktpersonen) und der Ausbildungsstation CAPI.
Wir haben Sammelpunkte in Deutschland und der Schweiz, wenn du hier helfen kannst, melde dich doch direkt bei Küsu (hier klicken) und er gibt dir die Details bekannt.

Das gleiche gilt auch für Notebooks, weil die aber schwerer sind als Smartphones, sollte zumindest die Hardware noch komplett intakt sein (als Betriebssystem wird oft Ubuntu installiert, was gut, intuitiv & kostenlos ist).


Unser Ziel wäre eigentlich jeden Monat mindestens einen Blogbeitrag zu veröffentlichen. Die Verzögerung versuchen wir zu entschuldigen mit der aufgetretenen

Internetpanne...

Wir hatten die letzten Tage nur sehr beschränkt Internet, eine Spannungsspitze hat *irgendwie* den Router halb auf Werkszustand zurückgesetzt. Jetzt hat es leider noch länger gedauert mit dem neuen Blog, dafür steht der nächste schon bereit. Kommt nächstes Wochenende.

Liebe Grüsse aus dem regnerischen Costa Rica!

Jetzt folgt noch die neu eingeführte Kategorie, mit der wir mit dir für uns neue Meldungen aus Mittelamerika teilen:

Übrigens 

Costa Rica hat 1988 den Anbau von Kaffe der Sorte "Robusta" verboten, damit nur der qualitativ hochwertigere "Arabica"-Kaffee angebaut wird. Aktuell wird über eine erneute Zulassung der Robusta-Sorte beraten, da somit auch Anbauorte die unter 1'300müM liegen rekultiviert werden können.
Hier der Link (auf spanisch).

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