Footprints

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Dienstag, 29. März 2016

Über den Wolken & Lianenschwingen im 8. Monat

Über den Wolken

Semana Santa - die heilige Woche, in der die Hauptstadt wie ausgestorben ist!
Die Woche vor Ostern wird hier heilige Woche genannt. Im Gegensatz zu Deutschland und zur Schweiz ist hier der Ostermontag kein Feiertag, dafür der Donnerstag vor Karfreitag (Jueves Santo).
Wer kann, nimmt die Arbeitstage der Woche frei und pilgert an den Strand, das ist auch der Grund, weshalb die Strände und die Nationalparks übervoll sind, die Hotels dort die Preise bis an die Schmerzgrenze hochschrauben und die Hauptstadt im Gegenzug wie verwaist wirkt und die Hotels hier grosszügige Rabatte bieten.

Auch unsere Sprachschule, das ILE (Instituto de Lengua Española) schloss die Tore und gewährte uns eine Verschnaufpause. Gemeinsam mit unseren im ILE kennengelernten Freunden, der Familie Bremer aus den USA, planten wir, in dieser Zeit die Finca zu besuchen. Die Bremers kurz erklärt:
  •  Mama Bremer, Laurie, war eine reiche, jüdische Anwaltstochter aus Los Angeles, die mit den Kindern etlicher Hollywood-Stars in eine Privatschule ging. Mittlerweile ist sie selbst Anwältin, Christin, Mutter von 5 Kindern, nicht mehr reich aber immerhin ungeschlagene Klassenbeste in unserer Klasse
  • Papa John war 20 jahre lang Kampfjet Pilot in der US Air Force (F15E Strike Eagle), hat Vorfahren aus Bremerhafen und wird in Zukunft für die SAM (South America Mission) in einer Cessna-206 in Bolivien unterwegs sein
  • Dann wären da noch die 5 tollen Kinder, deren Namen Küsu noch immer Kopfzerbrechen bereiten, deshalb nur so viel: 3 Mädels & 2 Jungen
Dass der Zivi-Küsu mit einem ehemaligen Kampfjet-Piloten befreundet ist fragt ihr euch? Er sich auch! Adios Stereotypen-Denken!

Und das sind sie, die Bremers

Aber weiter im Text: Die Reise von San José nach San Isidro del General dauert gute 3,5 Stunden, steigt auf beinahe 3500m.ü.M und ist für Reisekranke eher happige Kost. Schon beim letzten Schulausflug sind die Hälfte der Bremer Kids beim ersten Zwischenhalt neu eingekleidet ausgestiegen, die Kurven forderten einen vomitösen Tribut...
Da hier in Costa Rica eine Charter-Gesellschaft eine dieser Cessna-206 hat, John Flugstunden braucht und sich an die Spanische Funkkommunikation gewöhnen möchte, die Strecke San José-San Isidro mit dem Flugzeug nur 20 Minuten dauert und das Ganze auch noch viel weniger den Magen der Kinder strapaziert, wurden wir zu einer Flugreise eingeladen!

Das war herrlich, ein wirklich himmlisches Erlebnis. Lustigerweise hatten wir etwas Verzögerung, weil unsere Cessna auf dem Weg zur Rollbahn einen Platten hatte. Aufgrund Küsus "Körpermassen für Fortgeschrittene" und die Zuladungsgrenze auf 850 Pfund (=385kg) hätte John eigentlich zwei mal fliegen sollen, mit je einer Hälfte der munteren Reisegruppe. Mit der ganzen Verspätung wurde es aber zu knapp dafür und so konnten wir in einer etwas grösseren Piper Seneca II mit einem Piloten der Chartergesellschaft fliegen, während zeitgleich John mit der zweiten Cessna, die die Charterfirma besitzt, die andere Hälfte der Truppe beförderte. Annalena sass sogar auf dem Co-Piloten-Sitz!

  
Blick aus "unserer" Piper SENECA II über den Wolken, irgendwo über der Kordilleren Costa Ricas

 
mit Sichtkontakt zur Cessna 206

Abgeholt wurden wir in San Isidro von Ralph Matt, von dem Ronja in höchsten Massen Fan ist (und umgekehrt!).War insgesamt aber für alle ein schönes Wiedersehen.

Die knapp drei Tage mit den Bremers auf der Finca waren dann auch ausgefüllt mit Urwald-Trips, Angeln, Baden, Lagerfeuer mit Schokobananen, melken, etc. und wie im Flug vorbei! So brachten wir sie dann wieder zum Flugfeld und sie flogen von dannen...

Wir verbrachten dann noch ein paar erholsame Tage auf der Finca, Ronja durfte sogar in den Kindergarten, Annalena in den Nähunterricht und Küsu gab einen halben Tag Kurs bei den Mechanik-Studenten. Auch ein Ausflug auf die "Fila", den Hausberg der Finca, durfte nicht fehlen (siehe Bild links). Erstaunlicherweise hat Annalena von sich aus entschieden, hier nicht mitzukommen. Wäre wohl etwas anstrengend gewesen, was aber gleich zum nächsten Thema führt...



Spass beim Lagerfeuer-Abend am Ufer der schon fast ausgetrockneten Laguna...

 

Lianenschwingen im achten Schwangerschaftsmonat 

Im "Dschungel" der Finca steht ein gigantischer Ceibo-Baum. Gleich daneben hängen ein paar riesige Lianen, welche auch Erwachsene zum munteren Tarzan-Schwung einladen. Und wer konnte es nicht lassen hochschwanger an die Liane zu hängen? Eure Annalena! Hier der Beweis:



So schwanger wie jetzt, war Annalena übrigens noch nie! Das klingt zwar eigenartig, da Ronja ja auch im Bauch von Annalena heranwuchs, aber eben doch vier Wochen zu früh auf die Welt kam... Diesen Zeitpunkt haben wir jetzt überschritten und so befinden wir uns auch in diesem Bereich auf Neuland!

Die Finca voller Leben

Momentan läuft der erste Kurs auf der Finca. Das bedeutet, dass einige indigene Lehrer, teilweise mit ihren Familien, sowie Studenten von diversen Ethnien von Panama, Costa Rica und Nicaragua auf der Finca sind. Hier wird viel gelernt, viel gelacht, munter gesunge, zusammen Gottesdienst gefeiert, ... Für genau das sind wir hier!
Wir wollen uns voll und ganz investieren, ohne auszubrennen, aber mit stetiger Motivation!

Nun sind wir bereits wieder in San José in der Sprachschule und fragen uns, ob wir die Sprache wohl irgendwann wirklich, so richtig, richtig mühelos beherrschen werden - so Gott will, hoffentlich schon bald!

Mit den allerliebsten Grüssen,

Annalena & Küsu mit Ronja


Warum so seriös, kleine Ronja? Wink doch mal?!

 
Super! Jetzt noch lächeln?

 
Naja, fast ...

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