Footprints

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Donnerstag, 21. Januar 2016

Feliz Año Nuevo!




Das heisst: Felix hat einen neuen Esel! Dank an Küsus Cousin Andi für diesen mittlerweile acht Jahre alten Knüllerspruch, den er ihm kurz nach Neujahr 2007 nach Costa Rica gesendet hat und bis heute jährlich für ein breites Grinsen sorgt. Natürlich heisst es eigentlich „Frohes neues Jahr!“ und das wünschen wir euch wirklich! Diese Zeilen schreiben wir bereits aus der Hauptstadt San José – aber schön der Reihe nach:
Die Finca
Bis zum zweiten Januar durften wir auf der Finca Unterschlupf finden und hatten das grosse Privileg, uns sogar bereits jetzt ein Haus zum späteren Bewohnen aussuchen zu dürfen. Dies zwar Aufgrund der prekären Mitarbeitersituation, was die Euphorie etwas trübt, aber trotzdem. Wir werden in Zukunft quasi im „Oberdorf“ wohnen, dem hinteren Teil des Finca-Dorfes. Primär durften wir die Zeit geniessen, versuchten aber doch so viel wie möglich mitzuhelfen. Auch sind wir viel mit Ronja rumspaziert und sie hat die Umwelt mit allen Sinnen wahrgenommen. Oftmals hat sie Tiere vor uns gesehen und wir wurden z.B. erst durch ihre „Piep! Piep! Piep!“-Rufe auf den einen oder anderen Vogel aufmerksam. Unsere Ronja liebt Tiere von ganzem Herzen und zeigt keinerlei Scheu, auch nicht vor Hunden. Und in Costa Rica gibt es sehr viele Hunde, vom Mini-Köterchen (Meerschweinchen-Grösse) bis zum Riesending (gross wie ein Kalb). So müssen wir oft regulierend eingreifen wenn Sie wieder auf einen „WauWauWauWau“ zustürmt.
Auf der Finca wurden wir von einer Katze adoptiert. Natürlich war Küsu an dieser Verbindung auch nicht ganz unschuldig, seine Anstrengungen die Katze von einem Baum zu retten wurden sehr geschätzt von dem hungrigen Tierchen, dass eigentlich im Stall Ratten jagen sollte, aber in etwa die gleiche Grösse wie ihre Beute aufwies. Das wäre zwar fair, war aber wohl nicht ganz so erfüllend. Die Katze ertrug sämtliche Liebkosungen von Ronja (auch die wirklich groben) und hat ihre Krallen nie eingesetzt, auch nicht, als Ronja die Katze als Kissen benutzt oder an den Ohren gezogen hat. Das Büsi blieb dann bei unserem Umzug auf der Finca…
Generell ist die Finca für Kinder ein Paradies! Natürlich machen sich die Eltern Sorgen um Gefahren wie Schlangen, offene Tore beim Zaun um die Laguna, fiese stechende Insekten, etc. Aber was kümmert die Kinder die Sorgen der Eltern?! Ronja öffnet hier wirklich die Herzen und schon so manch gutes Gespräch hat sich auf ihre Initiative hin ergeben.
Auch gefeiert wurde auf der Finca: Weihnachten mit allen, die auf der Finca leben und arbeiten, Weihnachten unter deutschsprachigen (weil alle spanischsprachigen weg waren), Weihnachten als erweiterte Familie mit den Kurzzeitern (es gab Kääässpätzle, unorthodox aber fein) sowie Silvester mit allen Kurz- und Langzeitmitarbeitern.
Landeier in der Stadt
Am 2. Januar dann ging es los mit beinahe allem unserem Gepäck von der Finca ins Gästehaus von Licht in Lateinamerika in San José. Ronja musste auf der Fahrt im Minibus über den „Cerro de la muerte“, den Todespass, mächtig erbrechen. So richtig „Alles muss raus“-Erbrechen. Nachher war es wieder gut und wir machten uns mit einem säuerlichen Geruch in der Nase wieder auf den Weg. Kurz vor der Ankunft kauften wir noch einen Plastikpool für die Kleine (in Embrionalstellung passt auch Küsu hinein) – die Pumpe haben wir aber leider vergessen. So plantschte Ronja schon kurz nach unserem Einzug fröhlich im Wasser, während Küsus Backenmuskulatur noch für eine hewisse Zeit etwas nachtragend war.
Am 4. Januar hat für uns die Sprachschule begonnen. Und da es erst einmal eine ganze Woche lang Infos gab und 95% der Schüler aus den USA oder Kanada kommen, fühlten wir uns auch sehr „americanized“. Infos wie „Kauft euch bitte, bitte keine Waffe hier“ waren wohl auch eher an unsere überaus freundlichen und warmherzigen nordamerikanischen Freunde gerichtet. Mittlerweile läuft aber die Sprachschule für uns drei. Genau, für uns drei!
Familienleben
Ronja besucht den Kinderhort „Rayitos de sol“, was Sonnenstrahlen bedeutet, in dem ausschliesslich Spanisch gesprochen und wirklich auch Wert darauf gelegt wird, die Kinder in der Sprache und Dingen wie Sozialkompetenz, Bewegung etc. zu fördern. So hat auch sie ihren Stundenplan. Wir Grossen können schon etwas Spanisch und müssen nicht ganz unten anfangen, sondern konnten im zweiten Trimester einsteigen, gemeinsam mit anderen, die auch schon etwas Spanisch sprechen. Jetzt füllen wir die Grammatik-Löcher und versuchen uns falsch benutzte Phrasen, Wörter und Ausdrücke abzugewöhnen oder umzulernen.
Wir wohnen ca. 15 Minuten von der Schule entfernt, das heisst wir laufen jeden Morgen um sieben los, bringen die Kleine in den Hort, haben dann selbst Schule und um kurz nach zwölf machen wir das alles wieder in umgekehrter Reihenfolge.
Wie sehr uns die Geburt von unserem zweiten Kind Ende April/ Anfang Mai aus dem Konzept bringen wird wissen wir nicht. Wenn es sich nach seiner Schwester richtet, könnte es auch früher kommen… Wir sind gespannt!
Uns geht es gut hier als Familie und wir wissen, dass das Erlernen der Sprache unentbehrlich ist, was uns Motivation für den Unterricht und die Hausaufgaben gibt.

PS: Eigentlich hätten wir den Blogeintrag schon so um den 17. Januar rum online stellen wollen – eine kurze, fiese, durchfallige, kötzelige Magen-Darm-Grippe hat das aber erfolgreich verhindert… Trotzdem viel Spass mit dem neuen Blog!

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